(djd) Salbei, Minze und Co. schmecken nicht nur gut, sie leisten auch bei der Haut- und Körperpflege gute Dienste. Und wenn man sie im eigenen Garten oder auf der Fensterbank gezogen hat, kann man sogar sicher sein, dass sie völlig naturbelassen gewachsen sind. Welches Kraut was kann, weiß Daniel Rühlemann, der in Norddeutschland eine Kräutergärtnerei betreibt.
Was Kräuter können
Viele Gewächse des Gartens, sehen nicht nur schön aus, sie enthalten auch Wirkstoffe, die der Haut guttun:
- Ringelblume: Aus ihren Blütenblättern lässt sich ganz einfach eine beruhigende Salbe herstellen. Ob mit Lanolin, Bienenwachs oder Kokosöl als Basis, im Internet findet man eine Vielzahl von Rezepten. Kräuterexperte Rühlemann rät aber, immer nur kleine Mengen herzustellen, da sich die Salbe ohne Konservierungsstoffe meist nur einige Monate hält.
- Chinesische Tee-Chrysantheme: Ein Chrysanthemen-Tee hilft nicht nur, sich zu entspannen und die Nerven zu beruhigen, ein Aufguss aus den Blüten lindert auch müde und brennende Augen.
- Zitronenmelisse: Das in der Melisse enthaltene Thymol wirkt antibakteriell und stark desinfizierend.
- Parakresse: Die überhängende Staude aus der Korbblütlerfamilie wird wegen ihrer Falten glättenden Wirkung als "natürliches Botox" bezeichnet.
Aloe Vera: Vom Blatt direkt auf die Haut
"Die einfachste Form, Kräuter bei der Hautpflege zu verwenden", erklärt der Kräuterexperte, "ist aber, die Pflanze direkt auf die Haut aufzubringen". Das beste Beispiel sei die Aloe Vera, deren gelartiger Saft sich ganz leicht aus dem Inneren eines Blattes herausdrücken lässt. Das Gel spendet der Haut sehr viel Feuchtigkeit und ist auch als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Sonnenbrand bestens geeignet. Vermischt man das Gel eines Blattes mit 100 Millilitern Wasser, erhält man ein erfrischendes Körpertonikum, das sich auch sehr gut zum Abschminken benutzen lässt. Ersetzt man das Wasser durch Kokosmilch und gibt noch zwei Esslöffel frische Zitronen- oder Orangenverbene, einen Teelöffel neutrales Pflanzenöl und einen Messerspitze Natron dazu, erhält man zudem eine leichte Sommerlotion, die sich bei Zimmertemperatur bis zu vier Tage und im Kühlschrank bis zu eineinhalb Wochen hält. Wegen der in großen Teilen gleichen Inhaltsstoffe empfiehlt Rühlemann, alternativ das dickflüssige Gel aus den fleischigen Blättern der Bulbine, einem Liliengewächs aus Südafrika, für die Hautpflege zu nutzen. Mit ihren orangen oder gelben Blüten sei sie gleichzeitig eine schöne Zimmerpflanze, die sehr leicht zu halten ist. Jungpflanzen sind im Versandhandel unter www.kraeuter-und-duftpflanzen.de erhältlich.
Zahngel selbst gemacht
Erfrischend fruchtig und gleichzeitig desinfizierend wirkt ein Zahngel aus dem eigenen Garten, das sich ganz leicht selbst herstellen lässt:
Zutaten:
2 EL frische Minze
2 EL frischer Salbei
2 EL frisches Basilikum
1 EL frische Stevia
1/2 TL Agar-Agar
1 kleine Zitrone, unbehandelt
Zubereitung:
Kräuter hacken, Zitronenschale abreiben. Alles in einem Topf zum Köcheln bringen und mit Deckel 15 Minuten simmern lassen. Durch ein Sieb in verschließbare Gläser füllen und abkühlen lassen. Ungeöffnet hält sich das Gel ein bis zwei Jahre, angebrochene Gläser sollten innerhalb von zwei Wochen verbraucht werden.