(djd) Die Motorchecklampe leuchtet, doch weder auffällige Geräusche sind zu hören, noch stottert der Motor des fünf Jahre alten Autos. Die Warnlampe sagt jedoch, dass man eine Werkstatt aufsuchen soll, Fehler im System. In der Werkstatt wird festgestellt, dass der Nockenwellenversteller ein unplausibles Signal gesendet hat. Fehler gelöscht und weiter geht die Fahrt. Doch schon nach wenigen Kilometern das gleiche Spiel. Wieder zum Fachbetrieb und Fehler auslesen lassen. Das Problem hängt mit der Steuerkette zusammen. Sie hat sich wohl etwas "gelängt", so dass der Fehler immer wieder auftritt. Bei einer komplexen Motorsteuerung sind alle Systeme aufeinander abgestimmt, eine winzige Abweichung kann das Gesamtsystem stören. Laut Kostenvoranschlag soll die Behebung 1.300 Euro kosten.
Die Kfz-Werkstatt als "Black Box"
Immer komplexere Fahrzeugtechnik und längere Wartungsintervalle führen nicht selten zu solch teuren Reparaturen, von denen wohl jeder Autofahrer ein Lied singen kann. Im besten Fall greift noch die Herstellergarantie oder die Sachmängelhaftung des gewerblichen Verkäufers. Doch diese sind jeweils zeitlich begrenzt. Wer den Schaden privat übernehmen muss, nimmt die zu zahlende Summe meist schicksalsergeben hin. Denn was in der Werkstatt gemacht wurde und ob es notwendig war, kann der durchschnittliche Autofahrer nicht nachvollziehen. Eine TV-Reportage ("ZDFzoom" vom 11. Oktober 2017) deckte auf, dass auch in Vertragswerkstätten bekannter Marken mit vielen Tricks gearbeitet wurde, um Umsatz und Gewinn zu steigern - oft zu Lasten der Kunden. So wurden häufig Arbeitszeiten berechnet, die in dieser Höhe gar nicht angefallen waren, Verschleißreparaturen verfrüht durchgeführt, unnötige Teile ausgetauscht oder Verbrauchsmittel berechnet, die nicht benötigt wurden.
Selbstbeteiligung kann nach Rechnungscheck erheblich sinken
Eine jederzeit abschließbare Reparaturkostenversicherung wie etwa die von der GAV AG ist deshalb zum einen die sinnvolle Ergänzung zu Haftpflicht und Kasko. Sie übernimmt je nach Tarif einen Großteil der anfallenden Kosten für die Reparatur des Autos nach einem technischen Defekt. Mehr Informationen gibt es unter www.repair-relax.de. Vor allem aber überprüfen die Kfz-Experten des Versicherers den Kostenvoranschlag der Werkstatt auf Herz und Nieren, es wird penibel gecheckt, ob etwa die entsprechenden Arbeitswerte auch wirklich eingehalten wurden. Nach der Überprüfung teilt der Versicherer der Werkstatt mit, ob der Kostenvoranschlag plausibel ist oder überhöht erscheint. Oftmals muss die Rechnung revidiert werden - auch zum Nutzen des Halters, dessen Selbstbeteiligung unter Umständen erheblich sinken kann.
Jedes vierte Auto war in der Werkstatt
Das Autos insgesamt anfälliger für Defekte geworden sind, zeigt auch eine Statistik der GAV AG. In den Monaten Januar bis Oktober 2016 erhielt der Reparaturkostenversicherer für jedes vierte versicherte Fahrzeug im Alter zwischen vier und zehn Jahren eine Schadenmeldung. "Fahrzeuge sind sehr viel komplexer und störanfälliger als viele von uns denken", bestätigt GAV-Vorstand Karl Assing. Es müsse auch nicht immer gleich ein Motor- oder Getriebeschaden sein, auch Kleinigkeiten können den Alltag von Autofahrern schnell erheblich stören. Aufgrund der Schadenhäufigkeit bei Autos müsse sich der Halter die Frage stellen, ob er es sich tatsächlich noch leisten könne, keine Reparaturkostenversicherung für sein Fahrzeug abzuschließen, so Assing.