(djd) Schäferhunde gelten als schlau, Bulldoggen eher nicht so und Dackel haben ohnehin ihren eigenen Kopf: Wie intelligent sind Hunde und woran macht sich das bemerkbar? Die klügsten Tiere "kennen" bis zu 1.000 Wörter, der Durchschnittshund immerhin 250 - das entspricht etwa dem Wortschatz eines zweijährigen Kindes. Der Umgang mit Sprache ist ein entscheidender Baustein zur Beurteilung, wie klug ein Hund ist. Blindenhunde beispielsweise sind auf diese Fertigkeit angewiesen. "Besonders häufig werden Schäferhunde und Golden Retriever zu solchen Spezialisten ausgebildet. Diese Rassen zeichnen sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und einen hohen Gehorsam aus", erklärt Franziska Obert, Expertin der Agila Haustierversicherung. Ist es also das, was einen Hund als klug gelten lässt?
Umstrittene Liste der klügsten Rassen
Als 2009 der kanadische Psychologe Stanley Coren eine Rangliste der klügsten Hunderassen veröffentlichte, löste dies Diskussionen aus, die bis heute andauern. So stolz die Border Collie-, Pudel- oder Golden Retriever-Besitzer als Halter ausgewiesener Schlauköpfe waren, so enttäuscht zeigten sich die Halter von Afghanen, Beagles und Pekinesen, den Schlusslichtern der Liste. Stanley Coren hatte jedoch nur die Arbeits- und Gehorsamsintelligenz untersucht - wie schnell ein Hund einen Befehl erlernt und wie gut er gehorcht. Gerade Wind- und Jagdhunde aber wurden jahrhundertelang darauf trainiert, eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Intelligenz aktiv fördern
Daneben gibt es auch die instinktmäßige Intelligenz, die die angeborene Klugheit eines Hundes beschreibt, und die adaptive Intelligenz - das, was der Hund im Laufe seines Lebens an Fähigkeiten erwirbt. Und dann wäre da noch der soziale Aspekt, in dem Hunde ganz groß sind: Im Gegensatz zu fast allen anderen Tierarten verstehen die Fellnasen die Gesten von Menschen, nehmen sogar ihre Perspektive ein und können die menschliche Mimik korrekt deuten. Intelligenz ist zudem nicht nur von Rasse zu Rasse, sondern auch von Tier zu Tier unterschiedlich ausgeprägt. Gezielte Übungen wie Gedächtnistraining oder Problemlösungsaufgaben fördern aber die geistige Beweglichkeit jedes Hundes. "Ganz egal, wie intelligent ein Hund ist - Halter sollten ein Hundeleben lang mit ihrem Tier am Erlernen neuer Fähigkeiten arbeiten", rät Franziska Obert. Das könne ein neuer Befehl, ein Kunststück oder eine neue Verhaltensweise sein. Wichtig sei nur, die Motivation und das Erinnerungsvermögen des Hundes zu fordern. "Das wirkt Alterserscheinungen entgegen", so die Expertin.
Wer ist schlauer, Hund oder Katze?
Bei der Frage nach der Klugheit von Hunden und Katzen scheiden sich die Geister. Während brasilianische Forscher kürzlich zeigen konnten, dass Hunde im Verhältnis zu ihrer Körpergröße über mehr Nervenzellen im Gehirn verfügen als Katzen - und damit zu komplexeren und flexibleren Handlungen fähig sind als die Samtpfoten -, zeigten Untersuchungen japanischer Forscher, dass Katzen über ein ähnlich gutes Gedächtnis verfügen wie Hunde und sogar menschliche Gesten korrekt deuten können. Letzteres ist eine Fähigkeit, die sogar Menschenaffen fehlt. Wer seinen Hund mit neuen Aufgaben geistig fördern möchte, findet beispielsweise bei der Hundetrainer-Sprechstunde auf www.agila.de zahlreiche Tipps.