(djd) Wer im Winter gerne auf den Kufen eines Schlittens unterwegs sein möchte, den begeistern Schnee und Eis. Für den Straßenverkehrsteilnehmer wäre es jedoch eine Herausforderung, bei winterlichem Wetter sein Ziel zu erreichen, wenn der Winterdienst nicht für sichere Mobilität sorgen würde. In Deutschland wurde 1938 mit der Erfindung des Streutellers die Basis des modernen Winterdienstes gelegt: Er dient dazu, das Auftausalz auf der Fahrbahn zu verteilen. "Weltweit wird diese Streutechnik zusammen mit Auftausalz eingesetzt, um Schnee- und Eisglätte zu beseitigen", stellt Dr. Horst Hanke fest, der Vorsitzende des deutschen Winterdienst-Ausschusses der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.
Feuchtsalz ist sicherer und umweltschonender
Um bei immer zunehmender Verkehrsdichte die Straßen jederzeit sicher befahrbar zu machen, musste die bisherige Technik des Ausbringens von Trockensalz allerdings weiterentwickelt werden. Mit der Erfindung des Feuchtsalzes wurde die Verkehrssicherheit erhöht und die Salzmengen konnten reduziert werden. So wurde man auch den Umweltbelangen besser gerecht: Das trockene Salz wird auf dem Streuteller mit Sole befeuchtet und ausgebracht. So haftet es besser auf den Straßen und beschleunigt die Tauwirkung erheblich. Die Streumengen konnten deutlich reduziert werden und beginnen schon bei 5 Gramm pro Quadratmeter. Umfassende Infos zum Fortschritt im Winterdienst bietet www.vks-kalisalz.de.
Vorbeugender Winterdienst
Moderne Prognose-Systeme für das Wetter und dessen Auswirkungen auf die Verkehrssituation sowie eine optimierte Winterdienst-Organisation lassen mittlerweile auch ein vorbeugendes Streuen zu. Denn die vorbeugende Streuung ist nur dann wirkungsvoll einzusetzen, wenn man weiß, wo sich Glätte bilden wird. So kann der frühzeitige Einsatz von Auftausalz wirksam Glätte vermeiden. Hinzu kommt, dass zur Vermeidung der Glättebildung nur etwa die Hälfte der Salzmenge im Vergleich zum nachträglichen Auftauen der Eisschicht benötigt wird.
Neueste Entwicklung: Flüssigstreuung
Für die vorbeugende Streuung ist die neueste Entwicklung der Streutechnik, nämlich die Ausbringung reiner Sole, ein weiterer Fortschritt. Die sogenannte Flüssigstreuung verbessert die Liegedauer und damit den Wirkungsgrad. "Allerdings kann diese Methode nur bei sehr dünnen Glätteschichten und bei Temperaturen leicht unter dem Nullpunkt bis maximal minus sechs Grad Celsius eingesetzt werden", so Dr. Hanke. Damit ergänzt sie den Feuchtsalzeinsatz vor allem auf Autobahnen. Inzwischen sind sogenannte Kombinationsstreuer entwickelt worden, die wahlweise Feuchtsalz oder Salzlösung über Streuteller oder Sprühdüsen ausbringen können.