(djd) Reisen gehört zu den liebsten Hobbys zahlreicher Senioren. Fremde Städte erobern, Strand und Meer genießen oder ein Aufenthalt im Gebirge - solange die Gesundheit mitspielt, spricht nichts dagegen. Auch Patienten, die aufgrund einer Herzkrankheit dauerhaft auf gerinnungshemmende Medikamente in Form von Vitamin-K-Antagonisten angewiesen sind, können nach Rücksprache mit ihrem Arzt unbeschwert in die Ferne ziehen. Die auch als "Blutverdünner" bezeichneten Medikamente sollen vermeiden, dass sich Blutgerinnsel - Thrombosen - bilden, die zu Schlaganfällen oder Lungenembolien führen können.
Gerinnungswerte unterwegs selbst prüfen
Die Wirkung des Vitamin-K-Antagonisten kann durch eine Blutabnahme kontrolliert werden. So ist ersichtlich, ob Faktoren wie Reisestress, ungewohntes Klima oder veränderte Ernährung die Blutgerinnung des Herzpatienten beeinflussen. Es kann dann sofort reagiert und die Dosis des "Blutverdünners" jeweils individuell angepasst werden. Konventionell wird die Messung der Blutgerinnung in einer Arztpraxis durch Blutabnahme aus der Vene durchgeführt - das kann wertvolle Urlaubszeit kosten. Außerdem ist es im Ausland oft schwierig, einen geeigneten Arzt oder ein Labor zu finden, um die wichtige Messung durchführen zu lassen, ganz abgesehen von der Sprachbarriere. Aber es geht auch anders: Nicht nur reiselustige Patienten führen bereits Messung und Dosisanpassung selbstständig durch, etwa mithilfe praktischer Messgeräte wie dem CoaguChek INRange von Roche Diagnostics Deutschland. Ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe genügt, um den Gerinnungswert zu ermitteln. Das Verfahren ist vergleichbar mit der Blutzuckermessung bei Menschen mit Diabetes.
Schulung zum Gerinnungs-Selbstmanager
Auf Empfehlung ihres behandelnden Arztes lernen die Patienten in einer Schulung alles Wichtige zum sogenannten Gerinnungs-Selbstmanagement (GSM). Die Kosten für die Schulung und das Messsystem übernehmen in der Regel die Krankenkassen. Informationen zum Thema sind unter www.coaguchek.de sowie unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-0800855 (Mo-Fr von 8-18 Uhr) verfügbar. Laut der Deutschen Herzstiftung führt GSM dazu, dass Patienten in Alltag und Beruf mehr Sicherheit, Unabhängigkeit und Freiheit erlangen - die Gefahr einer Thrombose-Entstehung kann dadurch nachweislich deutlich reduziert werden.
Venen-Tipps für lange Reisen - auch für Gesunde
- Blutfluss anregen: Auch im Sitzen kann man aktiv die Blutzufuhr in den unteren Extremitäten verbessern. Daher die Beine regelmäßig ausstrecken, hochheben, die Füße kreisen lassen und die Fußspitzen hochziehen, um die Waden zu dehnen.
- Auf Genussgifte verzichten: Alkohol erweitert die Blutgefäße, was den Blutrückfluss erschwert. Nikotin verengt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung.
- Bequeme Kleidung tragen: Enge Hosen oder Röcke sowie Gürtel oder Socken mit engen Bündchen eignen sich nicht für lange Reisen. Stützstrümpfe beugen Blutstau vor.