(djd) Gerötete, stark schuppende Hautstellen, quälendes Jucken, oft auch Schmerzen und dazu die neugierigen Blicke der Mitmenschen - Schuppenflechte belastet Betroffene körperlich und seelisch. An Plaques-Psoriasis, so der medizinische Name, sind in Deutschland Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Menschen erkrankt. Sie leiden unter einer Fehlleitung des Immunsystems, dies führt zu Entzündungsreaktionen und massiv beschleunigter Hauterneuerung. Es kommt zur charakteristischen Schuppenbildung. Oft treten zusätzlich Gelenkbeschwerden und schmerzende, geschwollene Achillessehnen auf. Kein Wunder, dass die Lebensqualität der Patienten deutlich eingeschränkt ist. Eine Heilung ist nicht möglich, aber eine Symptomverbesserung durch gezielte Therapie.
Das Immunsystem von innen regulieren
Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren durch neue Therapien deutlich verbessert. Allerdings wissen noch zu wenige Patienten davon: Wie eine aktuelle forsa-Umfrage zeigt, kennen zwar 95 Prozent der Betroffenen Wirkstoffe zur äußeren Anwendung wie Cremes, Salben oder Lotionen. Dass es Psoriasis-Medikamente zum Einnehmen gibt, wissen aber nur 48 Prozent. Dabei ist die rein äußerliche Behandlung nach Angaben von Professor Dr. med. Michael P. Schön, Direktor der Universitäts-Hautklinik in Göttingen, nur in leichteren Fällen ausreichend und zudem auch unwirksam gegen die Gelenkbeschwerden: "Systemische Therapien als Injektion oder Tabletten wirken hingegen von innen und greifen in das Immunsystem ein, um die zugrunde liegende Entzündung zu beeinflussen. Das bedeutet, dass sie nicht nur gegen die Hautbeschwerden helfen. Diese Therapien werden bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis eingesetzt." Mehr Informationen dazu findet man unter www.diagnose-psoriasis.de.
Welches Mittel hilft wann?
Zur Behandlung von mittelschwerer und schwerer Psoriasis gibt es verschiedene Systemtherapeutika. Sogenannte Basismedikamente hemmen die vermehrte Produktion von Hautzellen und unterdrücken das Immunsystem. Sie müssen dauerhaft eingenommen werden. Dabei sind Laborwert-Kontrollen nötig. Ein weiterer Therapieansatz zielt durch seine Wirkung in der Zelle auf eine Immunmodulation ab. Die Bildung von Entzündungsstoffen wird reguliert, ohne die gesamte Körperabwehr herunterzufahren. Dieser meist gut verträgliche Ansatz richtet sich gegen die Haut- und Gelenkbeschwerden. Auch Juckreiz lässt sich damit reduzieren und es sind weniger Kontrollen notwendig. Schließlich gibt es noch die sogenannten Biologika. Das sind Antikörper, die auf bestimmte Botenstoffe wirken und somit auf das fehlgeleitete Immunsystem. Sie werden als Infusion oder Spritze verabreicht.