(djd) Kaum sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, sind die Hotlines der Automobilclubs dauerbesetzt. Und oft steckt ein eher banaler Grund dahinter: Die Batterie ist leer. Alle acht Sekunden bzw. 10.000 Mal am Tag wurde der ADAC 2016 um Hilfe gerufen. Die hĂ€ufigste Ursache waren bei 39 Prozent der FĂ€lle Startprobleme. Das bedeutet auch tĂ€glich fĂŒr Tausende: stundenlanges Warten auf Hilfe in eisiger KĂ€lte. Die Zahl der Batteriepannen nimmt ĂŒbrigens zu, da deren Belastung durch immer mehr verbaute elektrische Verbraucher und Assistenzsysteme in Neufahrzeugen steigt. Die hohen Zahlen sind nicht nur erschreckend, sondern auch unnötig, denn es gibt verschiedene intelligente Starthilfen, mit denen jeder Laie sein Auto in wenigen Minuten wieder fit bekommt.

Die Spannung immer im Blick

Bevor die Spannung der Batterie komplett einbricht und diese eventuell sogar einen irreparablen Schaden erleidet, wĂ€re es gut, rechtzeitig davon zu erfahren. Zum Beispiel ĂŒber eine App. Die Kommunikation lĂ€uft ĂŒber einen Bluetooth BatteriewĂ€chter. Dieser wird einmalig an die Batterie geklemmt, misst permanent die Spannung und gibt eine Push-Nachricht ans Handy, bevor kritische Werte erreicht werden. Einige, wie der "ibt 1" von Pro-User beispielsweise, haben sogar den Vorteil, dass im Fall einer Entladung direkt ein passendes LadegerĂ€t angeschlossen werden kann, ohne dafĂŒr die Batterie verkabeln zu mĂŒssen. Eine falsche Polung ist damit ebenfalls ausgeschlossen.

Der kleine Helfer im Kofferraum

Sehr beliebt sind auch sogenannte Lithium-Starthilfen. Sie sind praktisch und klein, können jedoch in Kombination mit kalten Temperaturen bei grĂ¶ĂŸeren Motoren manchmal nicht die nötige Startleistung erbringen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte auf genĂŒgend KapazitĂ€t achten: GerĂ€te wie das "LI1200A" mit 30.000 Milliamperstunden haben so kompakte Maße, dass sie sich sogar versteckt in der Radmulde verstauen lassen. Sie mĂŒssen nur einmal im Jahr geladen werden und besitzen trotz ihres geringen Gewichtes so viel Power, dass sie sogar einem LKW Starthilfe geben können.

Starten auch mit leerer Batterie

Die neuste Generation Starthilfe kommt sogar komplett ohne eine zusĂ€tzliche Batterie aus. Das Prinzip ist einfach: Jede Batterie besitzt eine Restladung. Damit werden im Bedarfsfall Superkondensatoren aufgeladen. Dies dauert nur ein bis zwei Minuten, dann lĂ€sst sich der Motor starten. Der grĂ¶ĂŸte Vorteil: Das GerĂ€t kann fĂŒnf Jahre im Kofferraum liegen und ist dann, wenn es zu einem Notfall kommt, sofort einsatzbereit.

Auch "wartungsfreie" Batterien benötigen Pflege:

  • Tiefentladene Batterien sind nicht zwangslĂ€ufig defekt, sollten aber an ein geeignetes LadegerĂ€t angeschlossen werden.
  • Vor dem Wechsel einer Batterie in der Bedienungsanleitung nachschlagen, ob anschließend Codes von Radios, Alarmanlagen und SteuergerĂ€ten neu initialisiert werden mĂŒssen.
  • Autobatterien dĂŒrfen nicht ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum schrĂ€g stehen, etwa durch Aufbocken oder das Abstellen auf Rampen.
  • Laut verschiedener Tests haben Material, Witterung und Pflege, jedoch nicht unbedingt der Preis der Batterie Einfluss auf ihre Haltbarkeit.
  • Bei einer neuen Batterie sollten die Pole mit sĂ€urefreiem Fett oder - nach dem Anklemmen - mit dafĂŒr vorgesehenem Schutzlack behandelt werden.