(djd) Viele Erben Ă€lterer Immobilien stehen vor der Frage: Modernisieren oder verkaufen? Dass sich der Aufwand einer Sanierung lohnen kann, zeigt das Beispiel einer jungen Familie aus Rheinland-Pfalz: Mit durchdachten und gut geplanten MaĂnahmen wurde dabei ein Einfamilienhaus umfangreich saniert.
Haus ist nun fit fĂŒr die Zukunft
Als Anke Georgiadis das Haus ihrer GroĂeltern im rheinland-pfĂ€lzischen Baumholder erbte, war schnell klar, dass sie dort wohnen möchte und das Haus im Familienbesitz bleibt. In Sachen Energieverbrauch musste allerdings dringend etwas passieren. Fachkundige UnterstĂŒtzung erhielt die Lehrerin von ihrem Bruder, der als Schornsteinfeger und Energieberater ein Sanierungskonzept erstellte. Das Ergebnis: Mit einer Investition von rund 98.000 Euro konnte der PrimĂ€renergiebedarf um mehr als 80 Prozent gesenkt und das 60 Jahre alte Einfamilienhaus fit fĂŒr die Zukunft gemacht werden.
Niedertemperaturkessel statt Ăl-BrennwertgerĂ€t
Oberste PrioritĂ€t hatte dabei die Erneuerung der Heizungsanlage. Der Ăl-Niedertemperaturkessel, der die rund 160 Quadratmeter WohnflĂ€che bisher beheizt hatte, war mehr als 20 Jahre alt und entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Er wurde gegen ein effizientes Ăl-BrennwertgerĂ€t ausgetauscht.
Die Warmwasserbereitung ĂŒbernimmt nun eine Solarthermieanlage auf dem Dach. Damit konnte der Tank deutlich kleiner ausfallen als bisher: Der alte 5.000-Liter-Erdtank wurde fachgerecht zum Regenwasserspeicher umgerĂŒstet und sichert jetzt die GartenbewĂ€sserung. Der Heizölvorrat lagert im neuen 3.000-Liter-Tank im Keller und reicht fĂŒr mehr als zwei Jahre. Neben der Heizungsanlage wurde auch die GebĂ€udehĂŒlle einer GeneralĂŒberholung unterzogen.
Das Dach erhielt eine 16 Zentimeter dicke AufsparrendĂ€mmung aus Hartschaumplatten und die mehr als 50 Jahre alte Dachdeckung wurde erneuert. Ein 16 Zentimeter dickes WĂ€rmedĂ€mmverbundsystem minimiert zusĂ€tzlich WĂ€rmeverluste ĂŒber die AuĂenwĂ€nde. Zudem wurden die Kellerdecken gedĂ€mmt und Fenster mit Drei-Scheiben-WĂ€rmeschutzverglasung montiert.
Guter Start in die Energiewende
"Das Beispiel zeigt sehr gut, wie in ölbeheizten Bestandsimmobilien hohe Energieeinsparungen realisierbar sind. Aber das hat natĂŒrlich auch seinen Preis", betont Energiesparexperte Christian Halper vom Institut fĂŒr WĂ€rme und Oeltechnik (IWO). Allerdings könnten Hausbesitzer auch schrittweise vorgehen: Vergleichsweise einfache und kostengĂŒnstige MaĂnahmen wie etwa die Heizungsmodernisierung brĂ€chten bereits im ersten Schritt eine groĂe Energieeinsparung. "Der Einbau eines effizienten Ăl-Brennwertkessels ist daher auf jeden Fall ein guter Start in die Energiewende", so Halper.